Die Flutkatastrophe von 2021 und die Dürre von 2022 haben gezeigt, dass sich der Klimawandel auch in der Euregio Maas-Rhein zunehmend durch extreme Wetterphänomene auswirken wird: In manchen Jahren wird es zu viel Wasser geben, in anderen Jahren zu wenig. Beide Extreme können abgemildert werden, indem die Wasserspeicherkapazität der Landschaft gestärkt wird, doch die Landnutzung trägt dieser neuen Herausforderung bislang nur wenig Rechnung.
Das HORIZON Projekt PLUS Change (Participatory Land Use Strategies for meeting climate, biodiversity and social goals in a Changing world) wird genau an diesem Punkt ansetzen: Das Projekt will ein größeres Bewusstsein dafür schaffen, wie sich Entscheidungen, wie wir Land nutzen und managen, auf Klima, Mensch und Umwelt auswirken. Bürger und Unternehmen, aber auch die Politik sollen Handlungsempfehlungen an die Hand bekommen, wie die Landnutzung in einer sich verändernden Welt nachhaltiger und v.a. klimaresilient gestaltet werden kann.
Das Projekt mit einer Laufzeit von 4 Jahren startete unter der Führung des tschechischen Forschungsinstituts Czech Globe zum 1.6.2023. An dem Projekt sind 23 Partner aus Forschung und Praxis aus der EU, Großbritannien und der Schweiz beteiligt. Der Dreiländerpark nimmt über die EMR als Praxispartner daran teil.
Vom 12.-14. Juni fand das Kick-off Event in Prag statt, bei dem es vor allem um den Arbeitsablauf des Projektes und die Integration von Wissenschaft und Praxis ging. Rund 40 Teilnehmende stellten unterschiedliche Vorhaben zur Landnutzungsplanung in den verschiedenen Regionen Europas vor und diskutierten, wie diese durch Instrumente aus der Forschung unterstützt werden können. Umgekehrt wird die Forschung aus den Erfahrungen in den Regionen Empfehlungen für die EU-Politik ableiten.
Neben einem Masterplan für Amsterdam, einem Klimabauern-Projekt in
der Schweiz und anderen Anwendungsbereichen wird sich der Anwendungsfall
des Dreiländerparks mit einem grenzüberschreitenden Aktionsplan für eine klimaresiliente Landschaft befassen.
Der Fokus soll hierbei auf dem grünen Korridor zwischen der
Eifel/den Ardennen und den Hoge Kempen im Herzen der Euregio Maas-Rhein
sowie auf „naturbasierten Lösungen“ (nature based solutions)
zur Klimaanpassung liegen. Diese tragen durch Stärkung und
Wiederherstellung natürlicher Prozesse (wie dem kleinen Wasserkreislauf)
in der Landschaft entscheidend dazu bei, die Folgen des Klimawandels
abzumildern. Sie werden in der Klimaanpassungsstrategie der EU
als ein wichtiges Werkzeug hervorgehoben. Beispiele für naturbasierte
Lösungen, die den Wasserrückhalt in der Landschaft steigern und
gleichzeitig die Artenvielfalt und die landschaftliche Qualität
verbessern können, sind u.a.:
Ziel ist es, gemeinsam mit den lokalen Akteuren vom Feld bereits
umgesetzte oder geplante Maßnahmen zum Wasserrückhalt im Sinne der
naturbasierten Lösungen in einer Karte zu dokumentieren, aber auch den
noch bestehenden Handlungsbedarf in den grenzüberschreitenden
Flusseinzugsgebieten (wie z.B. der Göhl) auszumachen. Auch Schritte zur
Umsetzung sollen durch das Projekt bereits eingeleitet werden.
So soll zum Ende der Projektlaufzeit eine integrierte Lösung für
Klimaanpassung, Biodiversität und Lebensqualität der Bürger
ausgearbeitet werden und aufzeigen, wie das grüne Herz der Euregio für
die folgenden Generationen klimaresilient und nachhaltig gestaltet
werden kann.
Laufzeit: 2023-2027
Finanzierung: EU HORIZON
Gesamtbudget: 6,7 Mio €
Leadpartner: Czech Globe
Dreiländerpark: Praxispartner
Aktuelle Informationen imProjektblog
Forschungspartner:
Praxispartner: