

Rund 100 Akteurinnen und Akteure aus der Euregio Maas-Rhein – aus den Niederlanden, Belgien und Deutschland – kamen im Rahmen des diesjährigen Dreiländerpark-Forums zusammen, um sich über die Zukunft einer regenerativen Wirtschaft und Landschaft auszutauschen. Im Fokus stand die Frage, wie sich Ökonomie und Ökologie aktiv miteinander verbinden und grenzüberschreitend weiterentwickeln lassen.
Unterstützt durch das Innovationsförderprogramm STIPP von Interreg Maas-Rhein diskutierten Vertreterinnen und Vertreter aus Unternehmen, Wirtschaftsagenturen, Natur- und Landschaftsparks, Wasserverbänden und regionalen Verwaltungen innovative Ansätze für eine nachhaltige, natur-positive Transformation.
Zentrales Thema des Forums war das Konzept der „regenerativen Entwicklung“, das unter der belgischen EU-Ratspräsidentschaft 2024 besondere Aufmerksamkeit erhielt (Regenerative Development and Design). Anders als klassische Nachhaltigkeit zielt regenerative Entwicklung darauf ab, Umweltschäden aktiv zu reparieren und Wohlstand für alle Lebewesen zu schaffen. Denn mit ihren produktiven und wertschöpfenden Tätigkeiten schaffen sie die Grundlage jeglichen Wirtschaftens.
„Es geht darum, die regenerative Entwicklung nicht als neues Label zu verstehen, sondern als tiefgreifende Veränderung unseres Denkens – weg von einer meist technologischen, hin zu einer lebenszentrierten Sichtweise“, betonte Dr. Anja Brüll, Koordinatorin des Dreiländerparks. „Nur so können echte regenerative Innovationen entstehen, die die dringend notwendige Transformation in Wirtschaft und Gesellschaft voranbringen.“
Anschauliche Beispiele lieferten Impulsvorträge von innovativen Unternehmen wie EGGXPERT (Maastricht), INTEWA (Aachen) und PLANTC (Gembloux), die mit ihren Projekten zeigen, dass ökonomischer Erfolg und ökologische Wirkung Hand in Hand gehen können.
Ein Höhepunkt war der Keynote-Vortrag von Saskia van den Muijsenberg zum Thema Biomimikry – der Übertragung von Prinzipien aus der Natur auf wirtschaftliche und technische Innovationen. „Die Natur betreibt seit 3,8 Milliarden Jahren erfolgreich Forschung und Entwicklung. Davon können wir viel lernen“, so van den Muijsenberg.
In praxisorientierten Workshops wurden konkrete Themenfelder beleuchtet – etwa die Verbindung von Kreislaufwirtschaft und Wassermanagement, regenerative Landwirtschaft als Basis einer nachhaltigen Bioökonomie oder landschaftspositive Entwicklung rund um das Einstein-Teleskop.
Trotz sprachlicher Vielfalt sorgte Simultanverdolmetschung für reibungslose Verständigung – und für eine spürbar optimistische, grenzüberschreitende Aufbruchsstimmung.
Wann? 
2. Oktober 2025, 10:00-17:00 Uhr
Wo? 
Kulturzentrum Alter Schlachthof 
Rotenbergplatz 17 
B - 4700 Eupen
Mit Simultanverdolmetschung DE/FR/NL (außer Workshops)
| 09:00 Uhr | Empfang & Registrierung | 
| 10:00 Uhr | Willkommen & Einführung Moderation - Simone van Trier, datspreekt Willkommensgrüße - Michael Dejozé, Geschätsführer EVTZ Euregio Maas-Rhein • Martine Rousseau, Koordinatorin STIPP, Interreg Maas-Rhein SME Transition Innovation Partners Projects Einführung in (Re)Productivität, regenerative Landschaften & Entwicklung - Dr. Anja Brüll, Koordinatorin Dreiländerpark | 
| 10:30 Uhr | Impulse aus 3 Ländern Pitchtalks von Unternehmen und Organisationen zu regenerativen Ansätzen in Theorie und Praxis: | 
| 11:30 Uhr | Kaffeepause | 
| 11:50 Uhr | KEY NOTE zu Biomimikry und regenerativer Führung - Saskia van den Muijsenberg (biomimicry NL) | 
| 12:20 Uhr | Podiumsdiskussion mit Saskia van den Muijsenberg, Oliver Ringelstein, Lucas Gossiaux, François-Xavie Geubel, Alexander Zimmer, Martine Rousseau  | 
| 13:00 Uhr | Walking Lunch | 
| 14:00 Uhr | Workshops - parallele Sessions (für mehr Informationen siehe unten) | 
|  | Workshop 1 (DE/FR/NL): Das Einstein-Teleskop - zwischen Universum und Erde | 
|  | Workshop 2 (EN): Water cycles in  landscapes, cities and industries | 
|  | Workshop 3 (EN): STIPP - SME cross-border cooperation for the green transformation (annuliert) | 
|  | Workshop 4 (EN): Bioeconomy and regenerative agriculture 
 | 
|  | Workshop 5 (EN): Welcome to Circuville and Spongeland | 
| 16:00 Uhr | Take-away messages, Ausblick & Abschluss | 
| 16:20 Uhr | Umtrunk & Networking | 
| 17:00 Uhr | Ende der Veranstaltung | 
Saskia ist die Mitgründerin und Direktorin von biomimicryNL sowie eine zertifizierte „Biomimicry Professional“. Mit über 30 Jahren Erfahrung in Marketing, Change Management, strategischer Innovation und Biomimikry arbeitet sie mit Fortune-500-Unternehmen und Organisationen jeder Größe zusammen, um Innovationen zu fördern, indem sie die Entwurfsstrategien der Natur auf reale Herausforderungen anwendet.
Als geübte Geschichtenerzählerin und systemische Denkerin bringt Saskia ihre Leidenschaft für Biomimikry zum Leben – sie zeigt, wie das Lernen von der Natur frische Ideen und neue Wertmodelle inspirieren kann, die helfen, die gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Herausforderungen von heute zu bewältigen.
Seit 2010 hat sie ein starkes Biomimikry-Netzwerk in den Niederlanden und darüber hinaus aufgebaut und Tausende durch Keynotes, Vorträge und Workshops in ganz Europa inspiriert. Saskia hat mit Hunderten von Organisationen, Regierungen, Schulen und Universitäten zusammengearbeitet, um die Praxis der Biomimikry fachübergreifend voranzubringen und Menschen zu befähigen, Innovation und Führung durch die Brille der Natur neu zu denken.

Präsentation und (Podiumsdiskussion) mit Johan Rutten, Manager für Umwelt, Nachhaltigkeit und Stakeholder-Management, Projektbüro Einstein-Teleskop • Marc Genten, Vertreter der Provinz Lüttich, Euregio Maas-Rhein • Ann-Sophie Debergh, Koordinatorin Landschaftpark Bocageland• Michelle Habets, Bürgermeisterin, Gemeinde Plombières
Workshop mit Simultanübersetzung in DE, FR, NL
Das Einstein-Teleskop wird ein neues Fenster in Raum und Zeit öffnen. Durch die Beobachtung von Gravitationswellen und das tiefe Eintauchen in die Ursprünge des UNIVERSUMS wird es grundlegendes neues Wissen auf eine beispiellose Weise generieren, was zu zukünftigen Technologien führen wird. Aber was nützen Technologien, wenn die Menschheit nicht in der Lage ist, ihren Heimatplaneten ERDE, die blaue Perle unserer Galaxie, zu erhalten? Könnte das ET EMR nicht nur ein Vorreiter in den Weltraumwissenschaften und Technologien werden, sondern auch ein Leuchtturmprojekt für nachhaltige Entwicklung oder sogar ein Vorreiter für regenerative Führung?
Umfangreiche Arbeiten werden während der Machbarkeitsstudie des ET EMR im Bereich Umwelt- und Stakeholder-Management durchgeführt, wobei mehrere nachhaltige Entwicklungsziele (SDGs) berücksichtigt werden. Öko-innovative Technologien werden erforscht, und die Auswirkungen auf die Biodiversität und die Landschaft werden untersucht, wobei Wege ausgelotet werden, diese zu verbessern, anstatt sie zu degradieren. Wie könnte das ET EMR nicht nur versuchen, die Umweltauswirkungen zu minimieren, sondern auch das Leben (aller Art) im Landschaftspark Bocageland zu unterstützen, als sein sozial-ökologisches Zuhause und damit als Modell über die Euregio hinaus zu dienen?
Wir laden Sie ein, diese Fragen mit uns in diesem Workshop zu erkunden, der mit einer Präsentation über die Machbarkeitsstudie zur Nachhaltigkeit des ET EMR eingeleitet wird, gefolgt von einer (Podiums-) Diskussion.
Und was hätte Einstein dazu gesagt?
„Schau tief in die Natur, und dann wirst du alles besser verstehen.“ – Albert Einstein
Talking circle with Dr. Grit Bürgow, Science & Society Office, TU Berlin,RoofWaterFarm and HypoWave • Oliver Ringelstein, INTEWA GmbH • Dr. Olga Murujew, coordinator Aix-Net-WWR • N.N.
Workshop held in English.
Water cycles are essential for Regeneration. In ecosystems, trees, beavers, soil creatures and other living beings act as daily water and land managers. They intercept, evaporate and infiltrate water. They slow down run-off, keep nutrients in place and rivers clear, dampen surface temperature, seed rain and make climate. In short, by creating small water cycles, healthy ecosystems not only provide (re)sources for drinking & process water, but regenerate the overall conditions for society and economy, and all life to thrive.
In this session we will explore the questions: How can rainwater and wastewater treatment technologies in cities and industries prevent pollution, floods and droughts, save nutrients and support the regeneration of water quality and water cycles in the landscape? How can they be applied in the Three-Countries Park? And how can we match capacities and join forces across borders?
Cross-border match making with Martine Rousseau, coordinator STIPP, Interreg subsidy program • Olivier Heynen, Wallonie Entreprendre • Entrepreneurs from Wallonia, Flanders, Region Aachen, and Dutch Province Limburg
Workshop held in English.
“Climate change knows no borders” – Angela Merkel. So why should we?
Join us for an engaging workshop designed to ignite cross‑border collaboration on green transformation in our border region. We will explore how small and medium-sized enterprises (SMEs) from different countries can come together to contribute to drive green transformation.Through real‑world case studies and general information about the cross-border subsidy program STIPP, participants will explore how joint innovation can drive environmental sustainability and regional resilience.
This interactive session aims to equip participants with insights and tools to spark regenerative collaborations that not only heal ecosystems but also build resilient, sustainable economies.
Covering new ground with Alexandra Silinski, Three-Countries Park, PLUS Change project • Bert Reubens ILVO Instituut voor Landbouw-, Visserij. en Voerdingsoderzoek, AFaktive agroforestry for water management & adaptation • Christina Kuchendorf, BioökonomieRevier, AgroInnoLabs, humus formation with biochar • Lucas Gossiaux, Fondateur associé PlantC • Alexander Zimmer, Marienhof Monheim, European Alliance of Regenerative Agriculture EARA
Workshop held in English.
Sustainable bioeconomy and regenerative farming, including agroforestry, emerge as a promising fields of practice. More and more farmers do not only produce high quality food, but through their regenerative practice also bind carbon in soils, buffer water on their land, provide habitat for biodiversity and enrich the landscape.
At the same time, farmers complain that they are losing fertile land to both urbanization and nature conservation. In addition, the bureaucratic hurdles are high, especially when they farm land across borders in two countries in the border triangle. Female farmers who introduce social and ecological innovations on their farms find it more difficult to gain recognition and financing, as research projects such as GrassCeiling show.
In this session we will hear about exiting examples of regenerative agriculture, agroforestry and climate adaptation, and innovation for a sustainable bioeconomy. We will discuss how regenerative agriculture can be promoted in the Three-Countries Park, how we can join forces across borders and how women can gain importance as farm managers and agricultural innovators.
Creative storytelling with Kimberly Major, Biobased Creations and Wouter Goudswaard, Studio Goudbaard • Nicolas Boey, Water-Land-Schap programma, Vlaamse Landmaatschappij (partners Horizon project PLUS Change) • Marjon Heutmekers, WWF Nederland, lead partner Interreg project SPONGE
Workshop held in English.
In this session we will explore change-in-the-making through arts and storytelling. In the Wimmelbild Circuville, which was created by Biobased Creations within the PLUS change project, you can discover many innovative and regenerative land use activities pioneering circular cities. Follow the characters through the picture and listen to their stories of a bright future.
However, circular cities need regenerative landscapes to thrive. Together, we will draft a complementary Wimmelbild “Spongeland”. We will draw (on) nature-based solutions which slow down water and restore the sponge function in our cross-border landscapes; and we will tell the stories of change-makers like the farmer, the water engineer, the mayor, the landscape architect or the business manager etc. who create, implement or invest in climate-resilient regenerative landscapes.
The Spongeland Wimmelbild will be prepared for the 3LP practice case in PLUS Change. Furthermore, it will also support the development of a cross-border Spongeland strategy during the newly approved Interreg project SPONGE.











