Am 22. Juni 2017 trafen sich Beteiligte aus dem Grenzgebiet der Niederlande, Belgiens und Deutschlands auf dem euregionalen Forum „Landwirtschaft schafft Landschaft“ zu einem gemeinsamen Austausch zum Thema Landwirtschaft und Landschaft, vor allen Dingen deren Zusammenspiel.
Eine beeindruckende Vielfalt von Institutionen und Initiativen, interessante Vorträge, fachbezogene Workshops, und lebendige Diskussionen wechselten sich ab. Wissenschaftler trafen auf Landwirte, Verwaltungsleute auf Landschaftsarchitekten u.a. Agrarökologe Prof. Alain Peeters, beispielsweise, zeigte kühne Lösungen für eine Landwirtschaft der Zukunft auf. Der Bogen der Fachthemen spannte sich über EU-Agrarpolitik bis zu LandBauKultur. Regionalprodukte und kurze Versorgungswege, Bioenergie und Wasserqualität standen ebenso im Blickfeld wie die Frage, wer für die Landschaft bezahlt und wer davon profitiert.
Stimmen aus der landwirtschaftlichen Praxis veranschaulichten die zahlreichen Herausforderungen. Das Spannungsfeld zwischen behördlichen Anforderungen, Existenzsicherung und Landschaftspflege, in dem Landwirte heute stehen, wurde deutlich. Vorgestellt wurden z.B.: das Engagement von Bauern als euregionale Jungunternehmer oder Ideen von auf dem Land tätigen Frauen für eine praxisnahe Vernetzung von benachbarten Flächen.
Trotz manch aufgezeigter Probleme herrschte bei den Teilnehmerinnen und Teilnehmern eine optimistische Stimmung, wozu auch die freundliche gastgeberische Atmosphäre im Ministerium am Gospert beitrug. Jenseits der Sprachunterschiede, die im Europasaal durch Simultanübersetzung überwunden wurden, zeigten sich weitgehend gleiche Problemlagen in den Niederlanden, Belgien und Deutschland.
Konsens herrschte darüber, dass die Landwirtschaft eine Schlüsselrolle bei der Erhaltung und Gestaltung der Landschaft einnimmt und dass dafür bessere Bedingungen geschaffen werden müssen.
„Dass wir dieses nicht immer einfache Zusammenwirken zwischen Landwirtschaft und Landschaft zum Thema gemacht haben und gleichzeitig Lösungsansätze der Akteure von der internationalen bis zur lokalen Ebene darstellen konnten, kam bei den Teilnehmenden sehr gut an“, so Projektleiterin Dr. Anja Brüll.
Wichtige Ziele hat der Dreiländerpark - die Landschafts-Plattform in der Euregio Maas-Rhein - mit seinem ambitionierten Programm sicher erreicht: unterschiedliche Perspektiven auf die permanenten Veränderungsprozesse in Landwirtschaft und Landschaft aufzuzeigen, und die grenzüberschreitenden Kooperationen im diesem Bereich zu fördern.